Die Uskoken – Wirklichkeit,Epoche und Aussiedlung
Die Uskoken und ihre
Epoche, die volle 80 Jahre dauerte, nehmen einen bedeutenden
Platz in der Geschichte von Senj ein.
Die Uskoken
waren Nachkommen herzegowinischer Bergbewohner, nachkommen
der rebellischen und kampflistigen Dalmaten, die auf der
Fluch vor den Türken Zuflucht in der Festung Klis
suchten, und als Klis 1537 von den Türken erobert
wurde, sich zum größten Teil in Senj und seiner
Umgebung ansiedelten. Von Senj aus fügten sie den
Türken und Venezianern große Verluste zu.
Sie waren tapfer, kühne,
unerschrockene Kämpfer, die mit ihren kleinen und
schnellen Schiffen die venezianische Herrschaft an der
Ostküste der Adria gefährdeten. Sie erweckten
schon durch ihr Erscheinen Angst, und bekannt ist das
Sprichwort: „Gott schütze vor der Senjer Hand“.
Sie kämpften gegen die Türken und Venezianer
um ihr nacktes Leben zu verteidigen. Außerordentlich
tapfer und unempfindlichen gegen Entbehrungen gaben sie
nie nach und waren immer kampfbereit.
Als Katholiken hielten sie zu ihrem Glauben
und ehrten ihre Tradition, bewahrten ihren Tapferkeitskodex,
und schätzten in besonderem Maße ihre Freiheit
und Familie. Sie hatten ihre Befehlshaber, Woiwoden und
Fahnenträger, die meistens den bedeutendsten und
tapfersten Familien der Uskoken angehörten. Sie trugen
eine eigene, sehr reiche Tracht geschmückt mit illyrischen
Motiven. Die Uskoken bildeten die Besetzung im Stadtkastell
und auf der Festung Nehaj. Zur Zeit als unsere ganze Küste,
mit Ausnahme von Dubrovnik, sich unter venezianischer
Herrschaft befand, war das Gebiet von Senj dank der Uskoken
frei.
Wegen
ihrer ständigen Angriffe auf venezianische Schiffe
wurde ihr Schicksal durch die großen Mächte
mit dem Frieden von Madrid 1617 bestimmt. Nach den Bestimmungen
dieses Madrider Vertrages mussten die Uskoken Senj und
die Küste verlassen, und ihre Schiffe wurden verbrannt.
Noch in demselben Jahr zog in Senj eine deutsche Besatzung
ein. Um das Jahr 1624 fand die ruhmvolle Epoche der Uskoken
ihr Ende.
Wegen
ihrer Tapferkeit nannte König Matthias von Ungarn
die Uskoken das Bollwerk Dalmatiens, König Rudolf
II. die einzige Festung in seinem Land, und Papst Gregor
XIII. nennt sie die „auferstandenen Makabäer“.
Die Epoche der Uskoken ist eine der leuchtendsten Seiten
unserer stürmischen Geschichte. Sie lebten und wirkten
in schweren Zeiten und kämpften um ihr eigenes Überleben
und das ihres Volkes. Sie fürchteten weder das Meer
noch seine Stürme, und waren Herren des Meeres und
der Wellen.
Ihre
Geschichte ist die Geschichte eines kleinen, aber sehr
tapferen Teils des kroatischen Volkes, der seine Heimat
vor allen möglichen Eroberern verteidigte.
Die
Erinnerung an die Uskoken bewahren zahlreiche Volkslieder.
Das Volk und seine Dichter haben die Erinnerung an viele
Uskoken bewahrt; Desantic, Danicic, Grgur aus Senj, Ivo
und Tadija aus Senj, Ivan und Jurai Lenkovic, Mato aus
Senj, Jurisa aus Senj und die Frauen Andelija, Anica und
Marica, und besonders Klara Danicic.
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